„Geschichte und Film“
ist das Thema des 13. Karlsruher Stummfilmfestival, das vom 18. bis zum 22. März 2015 stattfindet. (http://www.stummfilmfestival-karlsruhe.de/de/home.html)
Als Sonderveranstaltung, für die kein Eintritt erhoben wird, werden im Rahmen des Interreg-Projekts zwei „Aufklärungs-“ und „Kulturfilme“ öffentlich vorgeführt und wissenschaftlich eingeleitet. Nach der Vorführung besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Mit dem Kampf gegen die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten und der Werbung für sportliche Betätigung thematisieren die beiden Filme zwei unterschiedliche Aspekte der „hygienischen Volksbelehrung“, so der zeitgenössische Begriff für öffentliche Gesundheitsaufklärung und -erziehung.
Am 18. März 2015, 17 Uhr, wird nach einer wissenschaftlichen Einführung von Dr. Gabriele Moser der Film „Dürfen wir schweigen ?“ (1926) gezeigt. Die in diesem „Aufklärungsfilm“ vorgestellte Thematik der gesundheitlichen Aufklärung und der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten spielte in den 1920er Jahren im Oberrheingebiet eine wichtige Rolle, wie die öffentlichen Diskussionen in der badischen Presse belegen.
Am 19. März 2015, 17 Uhr, folgt die Vorführung von „Wege zu Kraft und Schönheit“ (1925), wissenschaftlich eingeleitet von PD Dr. Philipp Osten. Auch dieser Film, der von einem Werbefilm für die „Reichsgesundheitswoche“ (1926) und einem den Körperkult der 1920er Jahre parodierenden Kurzfilm „Seffs Weg zu Kraft und Schönheit“ (1926) begleitet wird, wurde in den 1920er Jahren im Oberrheingebiet aufgeführt und diskutiert. Wir sind gespannt auf die heutige Rezeption der beiden Filme und ihrer Thematik.